Es gibt den Wanderweg 13: Edelweißspitze - Hirzkar - Seidlwinkltal (Palfneralm) mit 5 h, 7,2 km und 1240 Hm. Weil es für mich nicht so einfach gewesen wäre, zur Edelweißspitze zu gelangen, habe ich mir den Wanderweg etwas für mich zurechtgelegt. Ich bin vom Rastplatz Fleckweide über die Gollehenalm, Palfneralm und Hirzkaralm zum Hirzkarkopf gewandert. Der Zeitpunkt war Ende August. Das Wetter hatte gerade umgeschlagen und es war herrlicher Sonnenschein und ziemlich warm.
Start/Ziel ist der Rastplatz Fleckweide (gebührenpflichtig: 3 €/Tag). Ich habe - mit zweimaliger Wegesuche - 4,5 h gebraucht. Höhenmeter und Entfernung dürften in etwa gleich sein. Vom Parkplatz bis zur Palfneralm sind es 3,8 km. Bis dorthin fährt auch der Tälerbus. Aber ich bin ja zum Wandern gekommen.
Zuerst dachte ich, dass es mir zur Begrüßung entgegenkommt. Aber es hat mich gar nicht weiter beachtet und ist zu seinen Weideplätzen getrottet.
Nur der Mond war Zeuge.
Wenn man hier nicht aufpasst und seinen Blick auf das Marterl fixiert, dann übersieht man die Abkürzung leicht. Ich aber hatte einen Insidertipp erhalten.
Im Trog liegen Bier, Limonade und Radler für den durstigen Wanderer bereit, wenn er mit dem kostenlos angebotenen Wasser nicht zufrieden ist.
Wenn ich nicht auch noch den Insidertipp auf die Scharte bekommen hätte, wäre ich wahrscheinlich noch länger rumgeirrt, um den Weg zu finden. Angeblich gibt es ja noch einen zweiten Weg unten an der Abbruchkante entlang. Aber auf diesen habe ich überhaupt keine Hinweise gefunden.
Ein Karl-May-Band, den ich - glaube ich jetzt - mal gelesen hatte. Diese Bartgeier kreisten über dem mir unbekannten Gipfel, während ich eine kleine Verschnaufpause eingelegt hatte. Plötzlich waren sie wieder verschwunden. Und Angst braucht man auch nicht zu haben. Die ernähren sich von Knochen. Oder habe ich schon so schlecht ausgeschaut?
Auf dem Plateau habe ich den Weg noch einmal aus den Augen verloren und bin eine Weile herumgegeistert. Auf das naheliegende Geröllfeld (helle Stelle) oben im rechten Teil bin ich leider nicht gleich aufmerksam geworden.
Ein Wanderer ist von der Edelweißspitze rübergekommen, was etwa zwei Stunden in Anspruch nimmt. Das wäre jetzt zwar interessant, für mich aber zu lange gewesen.
Zum Mittertörl bin ich ja schon mal gewandert. Richtung Hochtor war mir damals noch zu viel Schnee gelegen. Und plötzlich fiel mir ein Ereignis wieder ein, dass passierte, als wir vor langer Zeit zum Wandern nach Südtirol gefahren sind. Damals wollte ich mit meinem Sohn über die Großglockner-Hochalpenstraße ins Gadertal fahren. Zu dieser Zeit fuhr ich noch ein Auto von den großen Technik-Brüstern, bei dem der Motor nach etwas über 100000 km den Geist aufgegeben hatte (gleich zwei Kolbenfresser). Der Austauschmotor hatte einige hundert Kilometer drauf und ich glaubte, dass ich damit schon das Experiment wagen könnte. Aber falsch gedacht. Nicht allzu weit hinter den Mauthäuschen quoll plötzlich eine weiße Wolke aus dem Motorraum. Ich erschrak zutiefst und hatte nur im Kopf, dass irgendwas unter der Motorhaube hatte angefangen zu brennen. Nun lief alles ab wie tausendmal geübt. Da ich immer eine Wolldecke auf der Rücksitzbank liegen habe, fuhr ich blitzschnell rechts ran, schaltete die Zündung aus, bediente die Motorhaubenverriegelung, sprang aus dem Auto, schnappte mir die Decke, riss die Motorhaube auf (nicht daran denkend, was hätte passieren können) und siehe da, kein Feuer, das ich mit der Decke hätte ersticken können, sondern Dampf von dem Kühlmittel. Ich war zwar ziemlich erleichtert, dass es zu keinem Brand gekommen war, aber trotzdem stinkesauer, dass es jetzt schon wieder so ein Ärgernis mit diesem Auto gab (davon hatte es schon eine Menge gegeben). Ein Helfer der Straße kam des Weges und kümmerte sich um das weitere Procedere: Abschleppen nach Zell am See und Wiederflottmachen des Autos. Sogar die Maut hat er mir wieder besorgt (damals 25 €). Es stellte sich heraus, dass sich eine Kühlschlaucharretierung gelöst hatte (aus welchen Gründen auch immer, ich will nicht mehr spekulieren). Glücklicherweise war meinem Sohn und mir nichts passiert außer der Aufregung und dem Ärger. Heute kann ich darüber nur noch den Kopf schütteln und "Murpy´s Law" zitieren. Aber zu dem Zeitpunkt war mir das Lachen vergangen. Nach zwei Stunden konnten wir die Fahrt fortsetzen, zogen es aber vor, durch den Tauerntunnel zu reisen. Ein großes Lob an dieser Stelle noch mal an die Porsche-Werkstatt in Zell am See: unbürokratisch, schnell, freundlich, zuverlässig.
Der Austauschmotor hätte übrigens nach etwas über 100000 km auch wieder ausgetauscht werden müssen. Meine damalige Frau, die das Auto von mir bekommen hatte, hat sich dann ein anderes Auto gekauft. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
An der Schattenlänge kann man leicht erkennen, dass es schon später Nachmittag ist. Zur Fleckweide ist es aber nicht mehr weit.
Fazit:
Eine wunderbare Wanderung bei herrlichstem Wetter, nur getrübt davon, dass der Weg teilweise nicht ausreichend markiert ist. Jederzeit würde ich da nochmals raufsteigen.
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