Die beiden Gipfel Bernkogel (2325 m) und Grubereck (2167 m) liegen im Rauriser Tal. Auf dem Grubereck war ich schon mehrere Male; nicht aber auf dem Bernkogel. Diverse Versuche waren hier gescheitert: einmal war ich zu spät dran, einmal lag noch zu viel Schnee und ein drittes Mal fand ich ein verletztes Mutterschaf mit Lamm, das mich dazu veranlasste, ins Tal umzukehren um Hilfe für die beiden armen Kreaturen zu holen.
Dieses Mal sollte es aber klappen, den Bernkogel zu erklimmen und wenn möglich, im Anschluss daran auch noch das Grubereck. Um diese Zeit im Juli gab es auch keinen Schnee mehr, der mich am Aufstieg hindern konnte.
Ausgangspunkt und auch Ziel ist der Wanderparkplatz vor dem Schriefling-Bauern, der über die Straße vorbei am Rauriser Schwimmbad zu erreichen ist. Bergwärts folge ich dem Weg 117a und zurück über das Grubereck dem Weg 3. Ich war dabei etwa 6 Stunden unterwegs, bei herrlichem Wetter und Sonnenschein pur.
Ansonsten war die Beschilderung aber vorbildlich. Ich hatte zu keiner Zeit Probleme mit der Orientierung.
Im Hintergrund ist noch nicht der Bernkogel zu sehen. Das ist der Sladinkopf.
An dieser Stelle habe ich das verletzte Mutterschaf mit seinem Lamm gesehen. Mir war es nicht zugänglich. Da ich auch kein Handy dabei hatte, beschloss ich, über das Grubereck abzusteigen, um Hilfe beim Schrieflingbauern zu holen. Als ich aber auf der Alm oberhalb Leute gesehen habe, bin ich dorthin gegangen. Die Alpenrose (so hat sie sich mir vorgestellt) war dort auf einem Ausflug mit ein paar Gästen und hat sich dann um Hilfe für die Schafe gekümmert. Als ich im August wieder in Rauris war, habe ich bei ihr vorbeigeschaut, um mich nach dem Ausgang des Unglücks zu erkundigen. Sie hat mir erzählt, dass beide Schafe gerettet werden konnten. Auch ein schönes Gefühl.
Hinter der Biegung sieht man dann schon den Bernkogel.
Als ich oben angekommen bin, habe ich niemand mehr gesehen. Auch sonst ist mir keine Menschenseele begegnet den lieben langen Tag lang.
Von hier aus sieht man sehr schön, wie sich der Weg serpentinenmäßig zum Gipfel des Bernkogels hochschlängelt.
Hier hatte ich ein nicht ungefährliches Erlebnis. Als ich das letzte Mal oben war und es mir bequem gemacht hatte, hörte ich plötzlich links dicht neben mir das berühmte "Sch..."-Wort. Da ich die ganze Zeit keinem Menschen begegnet war und auch sonst niemanden gesehen hatte, dachte ich zuerst, dass ich träume. Dann aber flog keine zehn Meter neben mir ein Drachenflieger vorbei. Ich wollte mir nicht ausmalen, was da hätte passieren können.
Den Kramkogel habe ich am nächsten Tag in Angriff genommen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Es ist der Berg mit der höchsten Erhebung ziemlich genau in der Bildmitte.
Unten im Vordergrund in der Bildseite links ist die Alm, auf der ich die Alpenrose getroffen habe.
Zurück zu: